
Auschwitz und Grundgesetz
Vor 80 Jahren überfiel mein Land Polen und begann den zweiten Weltkrieg an dessen Ende über 60 Millionen Menschen gewaltsam zu Tode gekommen waren. Ich (Jahrgang 1961) wuchs…
Vor 80 Jahren überfiel mein Land Polen und begann den zweiten Weltkrieg an dessen Ende über 60 Millionen Menschen gewaltsam zu Tode gekommen waren. Ich (Jahrgang 1961) wuchs…
Ich halte seit Jahren Vorträge, seit knapp 10 Jahren. Über Verschwörungstheorien, über die Psychologie dahinter, über Wahrnehmungsphänomene und darüber, wie diese Fake News den Weg bereiten. So auch…
„Das Allerwichtigste ist, dass möglichst viele Leute wählen gehen.“ Eine hohe Wahlbeteiligung als wichtigstes Ziel zu sehen, gilt als politisch höchst korrekte Einstellung. Leider ist sie falsch. Ein…
Es muss sich etwas ändern. Jetzt. Das wissen wir alle. Die Wahl Trumps ist Ausdruck eines tiefergehenden Problems. Es hat weniger mit links oder rechts zu tun –…
Die Forderungen nach einem Blauhelm-Einsatz im Freistaat Sachsen werden immer lauter. Jetzt konnten sich die Vereinten Nationen zu einem ersten Schritt durchringen. Eine Abordnung aus Somalia soll künftig…
Ich versuche diesen Aufruf nicht zu pathetisch, nicht zu patriotisch, klingen zu lassen. Ich versuche ihn möglichst kurz zu halten, und bitte euch, ihn zu verbreiten, wenn ihr…
Heute stellt Johan Simons, neuer Intendant der Ruhrtriennale, das Programm des Festivals der Künste 2015 vor. Höchste Zeit, sich einmal mit dem niederländischen Regisseur über Theater, Politik und über…
Wissenschaftsfeindlichkeit. Eine paradoxe Sache. Während nur die Vielzahl von Entdeckungen und Erfindungen erst unser Leben in komplexen Gesellschaften ermöglicht, gibt es andererseits Tendenzen Fortschritt, auch wissenschaftlich-technischen, abzulehnen. Wir…
“Nicht ist erfolgreicher als der Erfolg“, kommentierte die Heidelberger Rhein-Neckar-Zeitung letzte Woche das sensationelle Umfrageergebnis der Grünen bei Forsa. Verdammt! Ich hätte nämlich schwören können, dass der Werbeslogan “Nichts ist erotischer als Erfolg“ hieß.
Der Amerikanische Recherche-Professor Peter Phillips leitete das Project Censored von 1996 bis vor wenigen Wochen. Im ausführlichen Interview mit den Ruhrbaronen am Rande eines Vortrags am Institut für Journalistik der Uni Dortmund spricht er über PR-Agenturen, moderne Zensur und spendenfinanzierten Journalismus. Weltweit, sagt Phillips, sei die Wahrheit zunehmend in Gefahr. Journalisten und ihre Geschichten würden immer häufiger beeinflusst.
Ruhrbarone ?: Project Censored gibt es seit 34 Jahren. Ist die Mediendemokratie heute mehr gefährdet als bei dessen Gründung 1976?
Peter Phillips !: 1976 dominierten 50 Unternehmen die US-Medien. Ben Bagdikian hatte das in seinem Buch The Media Monnopoly beschrieben und wir waren damals wirklich geschockt, dass nur 50 Unternehmen die Kontrolle über die Medien hatten. Heute sind es noch 10 Unternehmen. Obwohl es 700 Tageszeitungen in den USA gibt, kommt fast der gesamte Inhalt von AP, der New York Times oder der Washington Post. Beim Fernsehen das Gleiche: CNN, NBC, FOX – der Inhalt ist fast überall gleich. Reporter gehen zum Weißen Haus oder zu den Pentagon-Pressekonferenzen, aber es gibt kaum noch Korrespondenten weltweit. Die New York Times hat zwei Tage gebraucht, um jemanden nach Haiti zu schicken. Dafür sind wir super informiert, was Film- und Musikstars machen. Hinzu kommen Verschwörungs-Theorien um Al-Quaida: Wir müssen alle Angst haben, überall lauern böse Menschen in der Welt – wirklich ernste, negative Propaganda gegen Personen, die das Business nicht mag: Hugo Chavez, Ahmadinedschad, die Chinesen. Das sind sich ständig wiederholende Stereotype in den Medien.
?: Wie beurteilen Sie im Vergleich die Situation der Medien in Deutschland?
!: Ich denke, das deutsche System ist vielfältiger. Zum Beispiel mit den subventionierten Fernsehstationen. Deutsche Reporter waren bei mir zu Hause, kamen extra bis nach Kalifornien, um mich zu interviewen. Ich war vermutlich öfter im deutschen Fernsehen, als im amerikanischen. Es gibt in Deutschland sicherlich stärkere, offenere und transparentere Medien. Aber es ist nicht perfekt. Es gibt die Initiative Nachrichtenaufklärung und Geschichten, die nicht veröffentlicht werden. Also ist es wichtig, dass es Universitäten und Medienmacher gibt, die sich für solche Geschichten stark machen. Und engagiertes, investigatives Schreiben fördern, damit transparent wird, was die mächtigen Leute tun.