Heute podcasten Stefan Laurin und Robert Herr über den Zustand und die Zukunft der SPD. Übrigens: Unsere Podcasts findet ihr jetzt auch auf Spotify .
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Foto. flickr.com / slipper buddha
Zehn Jahre sind jetzt um. Ich bin fast vierzig. Ich habe zwei Kinder, eine Frau. In meinem Beruf konnte ich mich durchsetzen, darüber bin ich froh. Damals, ich kann mich gut erinnern, war ich gespannt, was das neue Jahrtausend bringt. Als Kind in den Achtzigern habe ich immer gedacht, im Jahr 2000 wird alles gut. Wenn ich nur so alt werde, das zu erleben, werde ich in einem Sessel sitzen und meinen Enkeln erzählen, was wir damals für ein Elend hatten. Manchmal kam ich mir selbst vor, als würde ich auf einer Rakete in die Zukunft geschossen.
2001 im September habe ich beim Time Magazin gearbeitet. Es war ein schöner Spätsommer in New York. Bis die Flugzeuge in den Türmen explodierten. Ich habe den Brand damals über den Hudson ziehen sehen, weit über Long Island hinaus, bis auf den Atlantik und weiter. Ein Mann stand da neben mir, während wir auf herabregnende Akten in der Wall Street blickten. Er sagte mir, bald werde ein Staat von der Landkarte verschwinden. Welcher war damals fast egal. Die New Yorker Boulevard-Blätter titelten: „WAR“ Und genau das war das Gefühl. Und genau das war die Botschaft in das neue Jahrzehnt.
Ich war am "Ground Zero" damals. In dichten Stößen stieß da der Rauch aus den Spalten. Es stank erbärmlich nach brennendem Plastik. Ich bin eine ganze Woche unterwegs gewesen. Ein paar Hush-Puppy-Schuhe hab ich in der City kaputt gelaufen. Meine Haut war seltsam gerötet, ich konnte nur schwer durch die Nase atmen. Eine Bekannte sagte, das komme vom Trümmerdreck in Manhattan. Ich hatte keine Staubmaske auf.
Tausende Menschen wurden vermisst. Wenige hundert Tote wurden geborgen. Eine Freundin sagte, der Rest sei zu Asche verbrannt. Die Temperatur in den brennenden Twin Towers seien größer gewesen als in einem Krematorium.
Ich krame in meinen Notizbüchern.
2 Kommentare
Das war jetzt die gefühlt 100. gute Analyse zum Zustand der SPD. Der Verein ist aber offensichtlich beratungsresistent bzw. hört auf die Berater aus dem Einhornland, so dass es aktuell auch für mich nicht danach aussieht, nochmals SPD zu wählen.
Aber als Dortmunder muss man das doch mal gemacht haben.
Lieber Robert Herr,
für ein Sowohl-als Auch ist es zu spät. Besser Corbyn als tot. Was die Kommunalpolitik angeht: Hier ist es noch schlimmer als auf Landes-und Bundesebene. Eine überalterete , akademisierte und vor allem wachstumsfeindliche Funktionärskaste bestimmt das Geschehen. Aufsteiger tendieren numal dazu, ihre Herkunft zu vergessen. Im Grunde sind sie Grüne mit ein wenig Sozialklimbim.
Was die Bundespolitik angeht: Was hätte man aus der Steilvorlage Energiewende machen können!
Das schreit doch geradezu nach einem gigantischen Investitionsprogramm sozialdemokratischer Prägung-wenn mans denn ernst meinen würde. Und nebenbei hätte man die Grünen entlarvt,als das was sie sind: Schwäbische Hausfrauen mit Ökoanstrich.